Biologisch aktive Materialien, beispielsweise aus Pilzen, Algen oder Bakterien bieten im Gestaltungsprozess eine Reihe von Potenzialen. Die lebenden Organismen mit ihrer Eigenaktivität werden bei diesem materialbasierten Ansatz zu einem Teil des Entwurfskonzepts.

Im Umgang mit biologischen Materialien können Prozesse nicht vollständig beherrscht werden, sodass unvorhergesehene Ereignisse und die Intelligenz des Materials in Entwürfe einbezogen werden. Gestalter:innen haben dabei die Aufgabe Lebensräume zu kreieren und Umweltbedingungen zu etablieren, in welchen die Organismen zu ihren biologischen Vorgängen angeregt werden. Das Material bildet dann selbstorganisiert gewünschte Funktionen, Formen und Strukturen aus.

In der Arbeit Biofabrication wird der Mikroorganismus Kombucha durch Experimente als aktiver Bestandteil im Gestaltungsprozess untersucht und als textiler Rohstoff erprobt. Kombucha ist eine symbiotische Kolonie aus unterschiedlichen Bakterien und Hefen, welche durch Fermentierung bakterielle Cellulose erzeugt. Das selbstwachsende Material erinnert im getrockneten Zustand in Haptik und Optik an Leder und weist durch seine komplexe, dreidimensionale Nanostruktur eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität auf.

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