COOP M. Sc.

Bauhaus Design Research

Design als epistemische Praxis
Praxisintegrierende Wissenskonzepte im Designdiskurs

am Beispiel zweier Forschungsprojekte

Theorie hat in den Wissenschaften allgemein eine hegemoniale Stellung gegenüber Praxis. Auch wenn sich das Ideal eines objektiven und expliziten Wissenskorpus langsam aufweicht, kreisen erkenntnistheoretische Ansätze in der Regel um die genauere Bestimmung propositionalen Wissens. So lenkt ein Dualismus zwischen Theorie und Praxis noch immer das Leitbild wissenschaftlicher Forschung. Diesen vorherrschenden Ordnungen des Wissens begegnen Designer*innen in jüngerer Zeit mit einem praxisgeleiteten Forschungsansatz, bei dem mit den Mitteln einer Designpraxis und durch gestalterisches Handeln an sich, Erkenntnisse erlangt werden.

Ein Erkenntnisgewinn, welcher durch Praxis entsteht, hat in der gegenwärtigen Designforschung einen hohen Stellenwert erlangt. Konzepte wie Tacit knowing oder Reflection-in-action haben heute mehr denn je Gültigkeit bei Debatten um die Frage, was Wissen im Design bedeutet und wie darauf zugegriffen werden kann. Es werden damit jene Formen des Wissens adressiert, welche auf praktischen Erfahrungen und Können basieren, die aus dem konkreten Umgang mit Materialien und durch Handeln entstehen und welche sich nicht zwingend auf sprachlicher Ebene ausdrücken lassen. Mit der These, Design sei als eine epistemische Praxis zu verstehen, gliedert sich die Masterarbeit in gegenwärtige Diskussionen über das Verhältnis von Design und Wissen, sowie in aktuelle Ansätze über eine praxisintegrierende Forschung durch Design ein.

Prüferinnen: Prof. Dr. Regina Bittner | Dr. Rebekka Ladewig

COOP Design Research Master
Der Studiengang wird von der der Stiftung Bauhaus Dessau und der Hochschule Anhalt in Kooperation mit dem Exzellenzcluster Matters of Activity der Humboldt Universität zu Berlin durchgeführt.